Die wissenschaftliche Erkenntnis die WiWi Studiengängen, besonders Bereich BWL, ist selbst in Doktorarbeiten bestenfalls minimal über 0.
Wer ernsthaft glaubt mit einer Bachelor oder Masterarbeit werden irgendwelche Forschungslücken entdeckt oder gar geschlossen, der kennt halt nur die Bubble Schule / Uni.
Meist gehts nur darum Zeug zusammen zutragen was schon andere 100x durchgekaut haben, Hauptsache es ist in einem hochgerankten Journal veröffentlicht worden.
Dann wird das 100x mal durchgekaute Zeug nochmal zum 101x mal aufgewärmt. Null Erkenntnisgewinnung, einfach nur im Kreis drehen und im immer gleichen Saft altes Zeug aufwärmen.
Im MINT Bereich wird mit Abschlussarbeiten aber regelmäßig ein Praxisproblem mit wissenschaftlichen Ansätzen gelöst. Da hat man nicht diese starke Journal Fixierung wie in der BWL, man lässt ja ein echtes Problem.
Im MINT Bereich sind Abschlussarbeiten, auch für Uni Studenten, daher massiv besser im Unternehmen als am Lehrstuhl bei einem Prof.
Im WiWi Bereich sieht es anders aus, aber das liegt einfach daran dass es da kaum Forschungsbedarf für die Praxis gibt.
Daher: Bei reiner BWL kann man auch Lehrstuhl schreiben, bei z. B. Wirtschaftsinformatik oder Wing besser im Unternehmen.
Quelle: Master in MINT, Master in WiWi (Uni), Lehrbeauftragter an einer staatlichen Hochschule, berufsbegleitende Promotion neben Abteilungsleiter Stelle bei DAX30.
Kenne also wie nur wenige andere alle Facetten ;)
WiWi Gast schrieb am 02.12.2022:
Eine kurze Anmerkung von einem BWL-Postdoc an einer deutschen Uni, der recht viele Abschlussarbeiten betreut: Natürlich kommt es immer drauf an, aber grundsätzlich ist es bei uns an der Fakultät eher unüblich als häufig, dass Kooperationsarbeiten betreut werden. Da sind wir einer der wenigen Lehrstühle und ich sehe das tendenziell auch eher kritisch.
Das Problem ist, dass wir vom Lehrstuhl eine wissenschaftliche Problemstellung gelöst sehen wollen und zwar mit Hilfe einer wissenschaftlichen Methodik (sei es qualitativ oder quantitativ). D. h., eine Forschungslücke muss identifiziert und bearbeitet werden. Kooperationsunternehmen wiederum wollen oft ein Betriebsproblem gelöst bekommen, das oftmals an sich nichts Neues darstellt, also auch keine Forschungslücke besteht. Letztlich wird in der Abschlussarbeit dann beschrieben, wie man z. B. ein neues Kennzahlensystem für einen Unternehmensbereich konzeptioniert hat, was aber im Grunde nicht einer wissenschaftlichen Arbeit genügt.
Am Ende erfolgt die Bewertung jedoch durch den Lehrstuhl und nicht durch das Unternehmen. Der Student sitzt zwischen den Stühlen, wenn verschiedene Anforderungen bestehen, muss schauen, wo er bleibt und erhält u. U. nicht mal eine (sehr) gute Note dafür.
Anders sieht es aus, wenn man z. B. einfach Daten vom Unternehmen erhält, aber bei der Thesis selbst recht frei ist. Mein Rat an Uni-Studenten: Jeder Lehrstuhl und jedes Unternehmen hat andere Anforderungen. Diese gilt es frühzeitig zu erfragen und abzugleichen. Falls es nicht zufällig alles super passt, muss man abwägen, ob man u. U. eine schlechtere Note hinnimmt, aber dafür Praxiserfahrung und -kontakte knüpfen konnte.
WiWi Gast schrieb am 02.12.2022:
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